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Insel Norderney

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Weihnachtsausgabe Badekurier 1979
 
Seite 50

"Ja, Herr Seidelmann, das war so: Ich war 'n junges Mädchen aufm Festland, in der Marsch. Mein Vater war Arbeiter bei 'm Bauern. Meist hatte er gute Arbeit auf 'ner festen Stelle, denn er war fleißig und zuverlässig, und wenn einer gebraucht wurde, wurde er zuerst gerufen. Manchmal hatte er auch keine Arbeit - dann hatte er auch kein Geld. Wir hatten früher ja auch keine großen Ansprüche: Kino gab's nicht bei uns auf dem Lande, und fernsehen auch nicht - für's Koppke Tee reichte es aber immer, dafür wurde vorgesorgt. - Und wenn zeitweise viel Arbeit war, um die Frühjahrszeit und Ernte herum, und im Winter mit dem Schlöten - wissen Sie: mit der Grabenräumung - im Ganzen hatte Vater doch immer wieder Zeit für seine Erholung und für seine Ruhe. Und wissen Sie, wie alt er geworden ist? 95 Jahre. Und da ist er auch bloß durch einen dummen Unfall ums Leben gekommen.

Ich war eine von 10 Geschwistern, die meisten leben noch, und als ich aus der Schule kam, mußte ich mir selbst helfen: erst als Kleinmagd beim Bauern, und dann als Großmagd an 'ner andern Stelle. Und dann passierte mir das Malheur mit dem Arm, der in die Dreschmaschine kam. Ich hatte schon ein bißchen gespart, aber davon konnte ich ja nicht leben, und die Rente genügte mir nicht. Immer von anderen abhängig sein, und warten, bis der Postbote alle Monat das Geld bringt? - Nein, das war nichts für mich. - Da ging ich dann in die Stadt, wohin mich die Bauern empfohlen hatten, und war hauptsächlich Kindermädchen und so was in feinen Familien, - und da kann ich auch noch jeden Tag hinkommen, und gehe auch alle Jahre mal hin und gucke zu, was aus allen geworden ist.


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